WiYou 05/2013 - Forum Berufsstart - page 13

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2013
Foto: Verkehrsbetriebe Nordhausen
Titel
13
Fachkräfte im Fahrbetrieb führen Verkehrsmittel
des Personenverkehrs und sorgen für die sichere
Beförderung der Fahrgäste.
Dauer: 3 Jahre
Voraussetzungen: Nachweis der Fahrtauglichkeit
durch ein ärztliches Attest, Verantwortungsbe­
wusstsein, Freude am Umgang mit Menschen
und am dienstleistungsorientiertem Arbeiten.
Chancen: Fachkräfte im Fahrbetrieb arbei­
ten im Stadt­, Fern­ und Reiseverkehr,
und zum Beispiel auch in Einsatz­
leitstellen oder in der Verwal­
tung. Weiterbildungen sind
unter anderem zum Verkehrs­
meister oder Verkehrsfachwirt
möglich.
Fachkraft im
Fahrbetrieb
(m/w)
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Busgefahren ist Laila schon immer gern.
„Als Kind hab ich mich dank Schulbus
sogar morgens auf den Weg zur Schule gefreut.“ Klar, dass sie dann auch, als
es um die Berufswahl ging, den „Großen“ nicht aus dem Auge lassen konnte.
„Ich habe mich im Internet dazu schlau gemacht und die Ausbildung zur
Fachkraft im Fahrgewerbe gefunden. Ich wusste vorher gar nicht, dass es die­
sen Beruf gibt und wie viele Möglichkeiten er bietet. Denn es geht dabei nicht
nur um Bus­ und Straßenbahnfahren. Für eine Fachkraft im Fahrgewerbe ge­
hört das zwar dazu, aber ich kann auch Aufgaben in der Fahrzeugdisposition,
in der Personal­ oder Fahrplanplanung, im Kundendienst und im Marketing
übernehmen.“ Laila gefiel, was sie las. Sie bewarb sich bei den Verkehrs­
betrieben Nordhausen und bekam den ersehnten Platz hinter dem Lenkrad.
Natürlich darf man da nicht gleich raus auf die Straße. „Ich hatte zwar schon
den normalen Pkw­Führschein, aber der berechtigt noch nicht zum Führen ei­
nes Busses. So ein mehrere hundert PS starkes Gefährt ist auch schon etwas
anderes, als ein kleiner Pkw. Daran musste man sich erst mal gewöhnen.“ Das
klappte bei Laila von Anfang an aber richtig gut. Sie bestand die Fahrprüfung
im zweiten Ausbildungsjahr und durfte von da an allein raus auf die Straße –
und auch auf die Schiene. Je nach Betrieb lernt man nämlich auch zeitgleich
das Straßenbahnfahren.
„Am Liebsten aber sitze ich hinterm Steuer im Bus.
Es ist schon ein besonde­
res Gefühl, so ein großes Fahrzeug zu lenken. Und es wird einfach nie lang­
weilig, ich bin immer unterwegs – am liebsten im Überlandverkehr – und hab
immer mit Menschen zu tun.“ Zu ihren Aufgaben gehört nämlich auch, Fahr­
Denn Laila ist Fachkraft im Fahrbetrieb – eine etwas umständliche Bezeichnung für den Traumberuf der 25­Jährigen: Busfahrerin. Gut, das ist vielleicht nicht
der typische Mädchenberuf – aber Laila kann sich keinen schöneren vorstellen.
Laila lenkt Linienbusse
gäste zu beraten, Fahrkarten zu verkaufen oder zu kontrollieren und Auskünfte
zu Fahrplänen und Tarifen zu geben. Dabei kommt es auch schon mal vor, dass
mal jemand nicht zufrieden oder sogar verärgert ist. Aber damit muss man
umgehen können. Wie, das hat sie unter anderem in der Berufsschule gelernt.
Dort gibt es neben dem Unterricht zum Thema Umgang mit Kunden auch
noch sehr viele technische Inhalte zu den Fahrzeugen und Anlagen.
Auch das
war für Laila aber kein Problem. „Man muss sich schon ein bisschen ranhalten.
Aber wer sich wirklich dafür interessiert, schafft den Lernstoff ganz gut.“ Die
praktische Ausbildung führt dann nicht nur auf die Straße, sondern auch durch
die verschiedenen Bereiche des Verkehrsbetriebes. „Das war alles wirklich in­
teressant, aber nicht so das Richtige für mich“, erklärt sie, auch mit Blick auf
ihre berufliche Zukunft. Laila hat ihre Ausbildung nämlich vor wenigen Wo­
chen beendet und wurde als Fachkraft im Fahrbetrieb übernommen. „Ich hät­
te nun zwar noch die Möglichkeit, eine Weiterbildung zum Verkehrsmeister
oder ein Studium zum Verkehrsfachwirt anzuschließen, aber das ist – zumin­
dest jetzt – noch nichts für mich, dafür bin ich zu gern draußen unterwegs.“
Wohin genau, das erfährt sie immer morgens in der Betriebsleitstelle. „Da
bekomme ich meinen Dienstplan und einen Bus zugeteilt.“ Den holt Laila
dann aus der Bushalle ab. „Wichtig ist, vor Antritt der Fahrt nicht nur die
Sauberkeit, sondern vor allem auch die Betriebssicherheit des jeweiligen
Fahrzeuges zu überprüfen.“ Die Verantwortung, die man als Fahrer für seine
Passagiere übernimmt, beginnt nämlich nicht erst, wenn der erste Fahrgast
eingestiegen ist. (mü)
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