WiYou 05/2013 - Forum Berufsstart - page 14

Studium
Trophologie
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2013
Foto: Gina Sanders/fotolia.de
Titel
14
Die „Trophologie“, so der Fachbegriff für die Ernährungswissenschaft, be­
schäftigt sich mit allem, was es rund um die Ernährung zu wissen gibt.
„Wie
setzt sich die Nahrung zusammen?“ und „Wie wirkt sie sich auf den Körper
aus?“ sind dabei die grundsätzlichen Fragen, denen die angehenden Bachelors
of Science auf den Grund gehen. Abseits von allgemeinen Ernährungsweis­
heiten a lá „Möhren sind gut für die Augen“, werden im Studium die Natur­
wissenschaften auf molekularer, zellulärer und organischer Ebene ordentlich
ausgeschöpft. Und das ab dem ersten Studienabschnitt, in dem die naturwis­
senschaftlichen und biomedizinischen Grundlagen gelegt werden. Seminare,
Vorlesungen und Übungen gibt es daher unter anderem zu Molekular­ und
Humanbiologie, Ernährungsphysiologie und ­toxikologie, Humanernährung,
Biochemie der Ernährung und des Stoffwechsels, Lebensmittelhygiene, ­che­
mie und ­technologie auch die Grundlagenfächer Physik, Mathematik,
Biostatistik, Chemie und Mikrobiologie.
Wer sich damit höchstens gut angefüttert fühlen würde:
Das Studium der
Ökotrophologie baut auf eben diesen Inhalten auf, bietet aber zusätzlich noch
haus­ und betriebswirtschaftliche Aspekte. (Das genaue Studienangebot hängt
von der jeweiligen Hochschule ab.) Für die „reinen“ Ernährungswissenschaft­
ler in Jena geht es im zweiten Studienabschnitt, also ab dem dritten Semester,
um die Vertiefung des bisher erlangten Wissens. Dabei können zudem selbst
gewählte Schwerpunkte gesetzt werden. Dass heißt, man kann sich für
Aufbaumodule entscheiden, die zu den eigenen Interessen, zu den späteren
Berufswünschen oder, im besten Fall, zu beidem passen.
Für die ehemalige Absolventin Stefanie,
die zunächst Ernährungswissenschaft
im Bachelor Ökotrophologie und im Anschluss Ernährungswissenschaft im
Master studiert hat, stand zum Beispiel schon sehr früh fest, dass sie beruflich
einmal in die medizinische Richtung gehen wollte. „Man sollte allerdings nicht
unterschätzen, was dabei auf einen zu kommt, von Anatomie bis Zellstörung
ist da wirklich alles dabei. Dazu hat mich auch der Zusammenhang zwischen
Sport und Ernährung interessiert, so dass ich zusätzlich auch Seminare der
Sportwissenschaft besucht habe.“
Wie alle anderen Bachelor­Absolventen hätte auch Stefanie mit ihrem ersten
Studienabschluss schon ins Berufsleben einsteigen können.
Zum Beispiel in
die Ernährungsberatung, in die Qualitätskontrolle oder in die Produktent­
wicklung und ­vermarktung, aber auch in Unternehmen der biotechnologi­
schen, chemischen und pharmazeutischen Industrie. Stefanie wollte aber
noch ein „bisschen mehr“ und schloss einen weiterführenden Masterstudien­
gang ein. „Da kommen dann nicht mehr wirklich neue Themen, es wird nur
alles noch mehr vertieft.“
Ob es so einen Aufbaustudiengang gibt,
ist wieder von der jeweiligen Hoch­
schule abhängig, ein Hochschulwechsel ist in der Regel aber kein Problem.
Wer dann den Master in der Tasche hat, kann noch die Promotion anhängen
– das ist sinnvoll, wenn zum Beispiel eine Anstellung in der akademischen oder
industriellen Forschung anstrebt wird. Stefanie entschied sich für einen ande­
ren Weg und eröffnete ihre eigene Ernährungsberatungspraxis. (mü)
… sitzt immer zumWintersemester in den Hörsälen der Biologisch­Pharmazeutischen Fakultät der Uni Jena. Nicht, um sich den Bauch vollzuschlagen, sondern
um in sechs Semestern Regelstudienzeit alles über die Ernährung und die damit verbundenen Prozesse im menschlichen Körper aufs Brot geschmiert zu be­
kommen. Keine leichte Kost, denn durch die unterschiedlichen Fachbereiche, wie Chemie, Biologie, Medizin und Mathematik, die dabei abgedeckt werden,
sind die Lehrinhalte – oft unerwartet – gehaltvoll.
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Die neue Essklasse
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