WiYou 05/2013 - Forum Berufsstart - page 37

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 5­2013
Foto: Manuela Müller
Schwerpunkt
37
Mechatroniker für Kältetechnik planen und mon­
tieren Anlagen und Systeme der Kälte­ und Kli­
matechnik
Dauer: 3,5 Jahre
Voraussetzungen: handwerkliches Geschick,
technisches Verständnis, Interesse an und gute
Noten in den Naturwissenschaften, körperliche
Fitness, Mobilität, Bereitschaft zu Wochenend­
und Nachtarbeit
Chancen: Nach einer erfolgreichen
Ausbildung wird man beim DKA
mit hoher Wahrscheinlichkeit
übernommen. Man kann sich
zudem zum Techniker oder
Meister weiterbilden oder ein
duales Studium beginnen – bei­
des wird vom DKA unterstützt.
Mecha­
troniker für
Kältetechnik
(m/w)
Apropos Eis,
während man in der Antike noch mit großen Eisblöcken in extra
angelegten Eiskellern kühlte – wofür man dann nichts weiter als Handschuhe
und einen zuverlässigen „Lieferanten“ brauchte, ist der Arbeitsbereich rund
um Kälte­ und Klimatechnik heute eine moderne Branche, die auf gut ausge­
bildetes und vor allem qualifiziertes Personal angewiesen ist – und genau das
sind die Mechatroniker für Kältetechnik. Ein Berufsbild, das sich aufgrund des
stetigen technischen Fortschritts und den damit verbundenen gewachsenen
Ansprüchen zu einem richtigen Geheimtipp gemausert hat. Spannend, um­
fangreich und herausfordernd – die Facetten dieses Berufes sind vielfältig. So
deckt er zum Beispiel auch wichtige Bereiche der Elektrotechnik ab.
Ein Mechatroniker für Kältetechnik
montiert Anlagen und Komponenten der
Kälte­ und Klimatechnik einschließlich der elektrotechnischen und elektroni­
schen Bauteile, baut sie auf und nimmt sie in Betrieb. Außerdem muss er die
dazugehörigen Mess­, Steuerungs­ und Regelungseinrichtungen programmie­
ren und Dämm­, Korrosionsschutz­ und Brandschutzmaßnahmen durchfüh­
ren. Ebenso ist er gefragt, wenn Störungen auftreten, eine Anlage umgebaut,
repariert oder optimiert und deshalb angehalten, demontiert und gegebenen­
falls entsorgt werden muss. Vor allem Letzteres ist fachgerecht und unter
Einhaltung umweltschutzrechtlicher Vorgaben zu erledigen.
Ob Klimaanlage im Bürokomplex, mobile Kühleinheit für den Transport von
Lebensmitteln oder Kühlaggregat von Industrieanlagen
– die coolen Fach­
kräfte sind heiß begehrt. Zum Beispiel auch beim Dresdner Kühlanlagenbau
Was haben das Warenlager des Tiefkühlgemüsehändlers, das Käseregal im Supermarkt, die Eismaschine beim Lieblingsitaliener und die Pathologie einer
Gerichtsmedizin gemeinsam? Dort würde es ohne die Mechatroniker für Kältetechnik ziemlich heiß hergehen. Denn Industrie, Handel oder Gastronomie sind
auf eine ausgefeilte Kühlung angewiesen. Kann diese nicht gewährleistet werden, ist ein schmelzendes Speiseeis noch eines der kleineren Probleme.
It´s kühl man
(DKA), einem Komplettanbieter von kälte­ und klimatechnischen Ausrüs­
tungen. Mit über 600 Mitarbeitern ist das sächsische Unternehmen als ein Teil
der Dussmann Group deutschlandweit tätig und bildet für den Eigenbedarf
zusätzlich jedes Jahr rund 20 neue Mechatroniker für Kältetechnik aus, und
zwar nach neuesten Standards.
Dafür arbeitet man, wie auch andere Unternehmen der Branche, eng mit
der Bundesfachschule Kälte­Klima­Technik in Niedersachswerfen zusammen.
Hier verbringen die Auszubildenden den Großteil ihres ersten Lehrjahres und
bekommen zunächst die nötigen Grundlagen vermittelt. Dafür stehen neben
klassischen Unterrichtsräumen auch zwei Kältewerkstätten, eine mechanische
Werkstatt, sowie ein Kälte­, Elektro­, und Maschinenlabor zur Verfügung. So
können die Auszubildenden all das, was ihnen etwa zur Elektrotechnik vermit­
telt wird, auch gleich praktisch anwenden und zum Beispiel anhand eines
selbst aufzubauenden Schaltkreises ausprobieren, beziehungsweise sich mit
den modernsten technischen Errungenschaften auseinandersetzen. Bei allem
Fortschritt – viel Wert wird weiterhin auch auf die handwerklichen Grund­
fertigkeiten wie Sägen, Bohren, Fräsen und Löten gelegt – der Mechatroniker
für Kältetechnik ist nämlich ein echter Handwerksberuf. Zwar müssen die ein­
zelnen Bestandteile einer Anlage nicht selbst hergestellt, aber zum Beispiel
mit Kupferrohren verbunden werden. Und das später nicht mehr unter
Laborbedingungen. Denn die meisten Arbeitseinsätze führen direkt zum
Kunden. Ein Mechatroniker für Kältetechnik ist immer unterwegs und Gold
wert – nicht nur zur Eis­gegen­Hitze­Hochkonjunktur im Sommer. (mü)
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